Mit der Natur...


Landwirtschaft wird immer wieder als Ausbeutung der Natur gesehen. Auch wir werden ab und an mit derartigen Vorwürfen konfrontiert. Was uns oft sehr schmerzt, gerade weil wir sehr bewusst mit der Natur umgehen. Um dies darzustellen, möchten wir gerne diesem Thema einen eigenen Button auf unserer Homepage geben. Beim Zusammentragen der einzelnen Punkte wurde uns selbst erst wieder bewusst, wie vielfältig wir Naturschutz betreiben - Eben weil es für uns zum Alltag gehört und selbstverständlich geworden ist.

Artenschutz:

„Rettet die Bienen“ – eine neue Aktivität?  - Nein!  Bei uns in Ammelhofen wird Artenschutz schon lange aktiv praktiziert.  Beispiel: Unser „Kuhanger“ eine  7,5 ha große, typische Jura-Magerrasenfläche, die seit den 60er Jahren brach lag und nahezu vollständig verbuscht war. Sie wurde bereits vor 20 Jahren unter fachmännischer Anleitung des Landschafts-pflegeverbands Neumarkt wiederhergestellt. Die Weidepflege übernimmt die Mutterkuhherde eines Nachbarhofes. Auf dieser Steilhangfläche kann man sehen, dass sich vom Aussterben bedrohte Tier- und Pflanzenarten wieder prächtig entwickeln, wenn man ihnen nur den Lebensraum dafür gibt.

Blühflächen

Mit Blühansaaten und Ackerblühstreifen wurde am Zieglbauernhof viel experimentiert, jedoch überzeugten uns die Ergebnisse dieser Blühflächen nicht. Seit einigen Jahren haben wir unsere Lösung gefunden: Wir mischen Phazelia, Malven, Sonnenblumen usw. in das Saatgut des Getreides und haben so zur Futternutzung des Sommergetreides (auf 15 – 20 ha Ackerfläche) noch flächendeckend Blühpflanzen, dazwischenstehen. Ein Besuch dieser Flächen lohnt sich im Juni und Juli um die Mittagszeit: So ein Gesumme, Gezirpe und Gewusel an Insekten erlebt man nicht alle Tage!

Die Rotklee- und Luzerneflächen lassen wir einmal im Jahr – meist im August – ausblühen. Auch hier herrscht dann bei den Insekten reges Treiben um die Nahrungssuche.

Von August bis September kommen dann unsere Gründüngungsflächen (Phazelia, Gelbsenf, Ringelblumen, Sonnenblumen usw.) zum Blühen.

 

Alles in allem schaffen wir es, auf knapp zwei Drittel unserer Ackerflächen trotz intensiver Bewirtschaftung eine mehrmonatige Blühfläche zu haben.

Landschaftselemente

Neben all den Hecken- und Waldsäumen um unsere Feldern haben wir auch 13 sogenannte Landschaftselemente in unseren Feldern. Landschaftselemente sind Inseln, die in den Äckern liegen, mit Hecken, Einzelbäumen, Felsen und alten Lesesteinhaufen. Hier finden viele Tiere ihren Rückzugsort, von Wildtieren und Vögeln bis zu Nagetieren, Eidechsen und viele mehr. Obwohl diese Landschaftselemente bei der Bewirtschaftung unserer Felder oft im Weg sind, erfreuen wir uns an der Schönheit dieser Wildnis und wollen sie erhalten. Oftmals werden sie jahrelang von keiner Menschenseele betreten.

Wegränder, Gräben und Feldränder

 

Um ein Zuwachsen der Wegränder, Gräben und Feldränder mit Büschen und Sträuchern zu verhindern, müssen sie hin und wieder gemäht werden. Allerdings sind diese auch Lebensraum für viele seltene Tier- und Pflanzenarten. Leider sieht man immer wieder, dass diese Flächen zu oft oder zu früh gemulcht werden. Bei uns erfolgt diese Mahd bewusst erst im Spätherbst, wenn die Pflanzen ihre Samen gebildet und sich die Tiere zurückgezogen haben.

Brache

 

Einige unserer Wiesen, nämlich diejenigen, die an Wald angrenzen, lassen wir bis August brach liegen. Das heißt, Rehe, Hasen und Wiesenbrüter haben genug Zeit, ihren Nachwuchs im langen Gras zu bekommen und aufzuziehen. Wenn wir das Gras im Spätsommer mähen, sind die Tiere bereits „ausgezogen!“.

Wir Landwirte wollen die Natur nicht zerstören. Wir wollen von ihr und mit ihr leben. Dies fordert Eingriffe in die Natur. Ausgleichenderweise müssen wir ihr aber auch Spielraum für Entfaltung schaffen. Leben und leben lassen eben.

Intensive Landbewirtschaftung und Naturschutz – am Zieglbauernhof geht es zusammen!